Seit die Kämpfe in der Ukraine begonnen haben, haben viele Menschen in Niederösterreich Sorge um ihre Sicherheit. Sorge um die Versorgung, die Gesundheit, die Familie. Das ist nur allzu verständlich. Und sich Gedanken zu machen, ist auch gut! Angst zu haben ist schlecht und für Angst besteht auch kein Grund. Mit Vorsorge und Vorrat sind Sie für die meisten Probleme - auch im Zusammenhang mit der Ukrainekrise - gerüstet. Die meisten Sorgen machen sich die Menschen wegen der Energieversorgung und seit den Zwischenfällen in den ukrainischen Atomkraftwerken wegen einer möglichen nuklearen Gefahr. Fragen wie „brauche ich einen Schutzraum“, „brauche ich Kaliumjodidtabletten“ oder „wie kann ich mich gegen Strahlung schützen“ werden jetzt wieder oft an den Zivilschutz gestellt. Gleich vorweg: die Experten des Landes beruhigen hier.
Die Tabletten werden bei einem Strahlenunfall im Umkreis von 200 km ausgegeben – die ukrainischen Atomkraftwerke sind etwa 700 km entfernt. Die Tabletten werden nur auf Anordnung der Behörden eingenommen, sie sind im Fall des Falles vor allem für Kinder und Jugendliche vorgesehen. Bei Personen über 40 Jahren können sie sogar schädlich sein. Bei einem Störfall in einem Atomkraftwerk im Kriegsgebiet vergehen, je nach Wetterlage, rund 30 Stunden, bis die Strahlung zu uns kommt. Seit dem Unfall im AKW Tschernobyl verfügt Europa über ein dichtes Netz an Messstellen, sodass die Bewegung einer radioaktiven Wolke genau beobachtet werden kann. Damit haben die Behörden genügend Zeit, die Bevölkerung zu warnen und Verhaltensanweisungen zu geben. Gerade Österreich verfügt über ein ausgezeichnetes Frühwarnsystem, mit flächendeckendem Sirenenalarm, bestens gerüstetem öffentlich-rechtlichem Rundfunk und anderen Vorkehrungen. Ein eigener Schutzraum wird nach Expertenmeinung nicht notwendig sein. Wichtiger ist ein Vorrat, damit Sie gegebenenfalls das Haus ein paar Tage nicht verlassen müssen.
Falls Strom oder Gas ausfallen, müssen die wichtigsten Vorräte schon zu Hause sein. Damit sind nicht Hamsterkäufe gemeint, sondern gut überlegte Bevorratung. Sie ist ohnehin wichtig, denn die Möglichkeit eines Blackouts, also eines mehrere Tage anhaltenden großflächigen Stromausfalls, ist auch ohne Ukrainekrieg ein Szenario, mit dem man sich befassen sollte. Wenn Sie gut vorbereitet sind – von Lebensmitteln über Hygieneartikel bis Kochgelegenheit und Taschenlampe – brauchen Sie vor einem Stromausfall oder einigen Tagen Ausgangsbeschränkungen keine Angst zu haben. Dazu einige organisatorische Vorbereitungen innerhalb der Familie – wer kümmert sich um die Kinder, wie ist für pflegebedürftigen Angehörige gesorgt, wie geht es am Arbeitsplatz weiter – und Sie sind gut gerüstet.
Nähere Auskünfte und Tipps für die richtige Bevorratung erhalten Sie beim Zivilschutzbeauftragten Ihrer Gemeinde oder beim Niederösterreichischen Zivilschutzverband NÖZSV, Tel. 02272-61820, mail: noezsv@noezsv.at, web: NÖ Zivilschutzverband - Zivilschutz Themen A - Z (noezsv.at) beziehungsweise auf unserer Gemeindehomepage im Bereich Zivilschutz.