Sie sind ungebetene Gäste am Tisch und stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Trotzdem sind Wespen nützlich!
Baden, Grillen, in der Wiese liegen - der Sommer bietet viele Möglichkeiten für ein paar chillige Stunden. Doch das trockene und heiße Wetter lockt auch unerwünschte Tiere in Form von Wespen und Hornissen an. Die meisten Fallen nützen nichts. Doch Wespen lassen sich "erziehen".
Falsches Verhalten macht Tiere aggressiv
Viele Begegnungen der unliebsamen Art mit Wespen und Hornissen sind auf falsches menschliches Verhalten zurückzuführen. Offen im Freien liegende Nahrungsmittel sind ein unwiderstehliches Lockmittel für die geflügelten Zeitgenossen. Deshalb sollten Lebensmittel im Freien immer zugedeckt und Essensreste rasch entfernt werden. Kinder waschen sich am besten gleich nach dem Essen Hände und Mund. Die Mitesser durch hysterische Schläge zu vertreiben, macht die Tiere erst recht aggressiv. Übrigens ist auch das oft propagierte Anblasen der Tiere das falsche Signal. Wespen werten das in der Atemluft enthaltene Kohlendioxid als Alarmsignal und werden unruhig.
Wespen einfach austricksen
Handelsübliche Wespenfallen oder altbewährte Hausmittel wie ein Glas Bier locken zwar tatsächlich Insekten an. Doch nur rund 20 Prozent davon sind auch wirklich Wespen. Der Rest sind harmlose Arten und in vielen Fällen auch Bienen, die hier den Alkoholtod erleiden. Weitaus effektiver ist es, ein paar Tage vor einem Grillfest an einer entfernten Stelle im Garten zuckerhältige Lebensmittel wie Weintrauben oder Fallobst auszulegen. Die Wespen gewöhnen sich rasch daran, ihr Futter dort statt auf dem Grillteller zu suchen. Auch der Geruch von Zitronen und Nelken sowie der Rauch von Duftkerzen soll Wespen fernhalten. Nestattrappen verhindern angeblich, dass sich ein neuer Schwarm in der Nähe niederlässt. Man kann aber auch selbst braunes Papier zu einem nestgroßen Ball zusammenknüllen und aufhängen.
Vorsicht bei Allergien
Kommt es tatsächlich zu einem Stich, heißt es vor allem Ruhe zu bewahren. Gegen die Schwellung hilft Eis sowie das Auflegen von Essig- oder Topfenwickel. Zwiebelsaft und Wärme wirken gegen den Juckreiz. Ein anderes Hausmittel, das helfen soll: eine Tasse mit warmem Wasser an die juckende Stelle drücken. Gefährlich sind vor allem Stiche im Rachenraum oder im Mund. In diesem Fall ist es unbedingt ratsam, rasch den nächsten Arzt aufzusuchen oder einen Notruf abzusetzen. Vor allem Allergiker brauchen sofort ärztlicher Hilfe.
Wichtige Bestäuber
Wespen ernähren sich überwiegend von Nektar, Pollen, reifen Früchten und Pflanzensäften, aber auch von Insekten und toten Kleintieren. Die Larven werden mit Fleisch von toten oder erbeuteten Tieren gefüttert. Ein Volk fängt am Tag bis zu 5.000 Fliegen und andere Insekten, um sie zu verspeisen oder seine Larven damit zu füttern. Wichtig sind diese Insekten auch für die Bestäubung von Pflanzen.
Hornissen sind besser als ihr Ruf
Die berüchtigten Hornissen sind zwar die größte heimische Wespenart, aber eher friedliebende Zeitgenossen. Von den 11 in Mitteleuropa verbreiteten Arten sind vor allem zwei für den schlechten Ruf der ganzen Familie verantwortlich: die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe. Sie sind es auch, die sich gerne an unseren Speisen„vergreifen“.
Das sagt das Recht
Durch das NÖ Naturschutzgesetz sind freilebende Tiere wie auch Wespen und Hornissen geschützt. Auch der Lebensraum freilebender Tiere sowie ihre Nist- und Brutstätten sollen möglichst unbeeinträchtigt bleiben. Wespen und Hornissen sind zwar nicht auf den roten Listen der gefährdeten Arten zu finden, doch die Hornissenbestände gehen aufgrund der fortschreitenden Veränderung des Lebensraumes sowie falscher Vorurteile zurück.
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Diese Informaionen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Naturland NÖ. Mit dem kostenlosen Naturland-Newsletter erhalten Sie einmal pro Monat Infos über die heimische Natur & Veranstaltungen in Niederösterreich. Jetzt Newsletter abonnieren