Die römisch katholische Pfarrkirche in Kaumberg stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde im gotischen Stil erbaut. Sie ist dem Erzengel Michael geweiht. Der Glockenturm, das Schiff mit dem Kreuzrippengewölbe und die Wehrmauer stammen aus dem 15. Jahrhundert. Eine zwei-manualige Orgel mit 13 Registern wurde 1993 neu angeschafft und 1995 erhielten Kirche und Turm ein neues Dach aus Lärchenschindeln. Die Pfarre wurde um 1280 vom Kloster Klein-Mariazell gegründet. Seit 1653 gehört sie dem Stift Lilienfeld an.
Der Sonntagsgottesdienst findet in geraden Jahren jeweils um 08:30 Uhr statt. In ungeraden Jahren beginnt die heilige Messe am Sonntag um 10:00 Uhr. Zusätzlich wird jeden Freitag und Samstag um 19:00 Uhr eine Hl. Messe abgehalten. Jeden 2. Donnerstag findet ab 18:30 Uhr eine Eucharistische Anbetung statt.
Weitere Termine entnehmen Sie bitte der Pfarrhomepage.
Ende des 12. Jahrhunderts bekam Conrad de Arberch vom Passauer Bischof die Kirche "Choumperch" als Lehen. Nach einem langwierigen Prozess mit den Herren von Araburg kam es 1256 zu einem Vergleich und das Kloster Klein-Mariazell übernahm die Pfarre. In den Passauer Pfarreinkünfteverzeichnissen wurde Kaumberg 1280 erstmals erwähnt. Nach der Ersten Türkenbelagerung kam das Kloster in finanzielle Schwierigkeiten und verkaufte die Pfarre an einen Burgherrn. 1580 kam die Pfarre in den Besitz eines Protestanten und anstelle eines Pfarrers wurde ein Prädikant eingesetzt. 1622 wurde der protestantische Burgherr entmachtet und 1625/26 wurde die Pfarre vom Stift Lilienfeld erworben.
Ehemalige Wehrkirche
Die Kirche am Eingang des Laabachtales und in erhöhter Lage ist eine ehemalige Wehrkirche. Sie ist teilweise von einer Wehrmauer umgeben und wurde in mehreren mitteralterlichen Bauetappen errichtet. Das dreijochige gotische Langhaus mit dem Kreuzrippengewölbe sowie die Apsis sind um 1400 erbaut worden. Der langhausbreite Chor hat eine Achsabweichung zum Langhaus und einen 5/8-Schluss. Der Turm im Westen mit drei Stockwerken und einem Durchgangsportal hat einen quadratischen Grundriss und dürfte teilweise der Rest einer alten Wehranlage sein. Der Turmspitzhelm stammte aus dem Jahr 1852. Wegen Kriegseinwirkung 1945 wurde die Schindeldeckung des Turms und der Kirche 1948 erneuert.
Nördlich zwischen zwei Strebenpfeilern ist eine seicht vorragende Maria-Lourdes-Kapelle aus dem 17./18. Jahrhundert angebaut, bei der ursprünglich ein romanischer Baukern vermutet wird. Im Süden ist eine spätgotische Vorhalle angebaut, sowie eine Sakristei und ein Verbindungsraum (Beichtkapelle) zwischen den beiden.
Wiederaufbau der Kirche
Noch im Sommer 1945 wurde mit der provisorischen Errichtung eines Daches für Kirche und Turm, unter beispielhaftem Einsatz der Bevölkerung (Arbeitsleistung und Sachspenden), begonnen. 1955 wurde die Außenrenovierung durchgeführt, der dann 1958/59 die Innenrenovierung folgte.
Altar
1774 erhielt die Kirche einen barocken Hochaltar vom Stift Lilienfeld. Im Zuge der Generalsanierung, die von 1955 bis 1959 dauerte, wurde der Barockaltar abgetragen und durch eine Mensa ersetzt. 1987 wurde der Altar zu einem Volksaltar umgestaltet.
Orgel
Die Kirche wurde 1695, 1895 und 1993 mit einer neuen Orgel ausgestattet. Die jetzige Orgel verfügt über 13 Register auf zwei Manualen und Pedalen und wurde vom Orgelbaumeister Friedrich Heftner errichtet.
Glocken
1896 wurden zwei neue Glocken geweiht, im Zuge des Ersten Weltkrieges wurden die Glocken für Kriegszwecke requiriert. 1920 wurde die Kirche mit vier neuen Glocken ausgestattet, die wiederum im Zuge des Zweiten Weltkrieges requiriert wurden. 1949 wurden fünf neue Glocken wieder aufgezogen, diese sind bis heute in Betrieb.
Quellen- und Fotoverzeichnis